Mittwoch, 6. April 2016

Bauprojekt Geige - (20) Fertigstellung

Nachdem der letzte Anstrich des Überzuglacks gute zwei Wochen getrocknet hatte, habe ich ein weiteres mal mit Tripel geschliffen. Diesmal mit Polieröl als Flüssigkeit.

Das Griffbrett wurde nun vollflächig aufgeleimt und der Übergang zum Hals mit der Ziehklinge und Schleifpapier nocheinmal geglättet. Um den Hals nach dem Schleifen wieder leicht abzutönen habe ich ihn nochmals mit der Altbeize behandelt und zum Schutz mit Griffpolitur gestrichen.
Für den Untersattel musste nun noch die entsprechende Aussparung in den frischen Lack geschnitten werden (Aua). Ein passendes Stück Ebenholz wurde dazu wie bei der Herstellung des Obersattels auf einem eingespannten Hobel abgerichtet und abgelängt. Beim Einleimen des Untersattels habe ich keine Zwinge verwendet, sondern nur das Holz für ein paar Minuten in die Aussparung gedrückt.
Ich habe mich für eine Ebenholzgarnitur entschieden, die Wirbel als Erstausstattung in der dünnsten Ausführung. Ich habe mir viel Zeit genommen die Wirbelschneider auf den gleichen Konus wie die Reibahle einzustellen. Benötigt habe ich dann nur den kleinsten Durchmesser der Wirbelschneider um den Konus an den Wirbeln zu schneiden. Das Ausreiben der Wirbellöcher im Wirbelkasten der Geige war erstaunlich problemlos, trotz der einfachen Reibahle mit gerader Verzahnung. Die Zähne befinden sind allerdings nur am halben Durchmesser und somit wird das typische Rattern gut verhindert.
Beim Aufschneiden des Stegs habe ich leider keine Bilder gemacht. Den Stegrohling habe ich mit dem Blockhobel auf Stärke gebracht und dann mit dem Schnitzmesser die Kontur geschnitten. Wie auch beim Schneiden der f-Löcher hat mir hier auch wieder ein langes feines Schnitzmesser gefehlt um die Füße und die Innenformen auszuarbeiten. Das Messer werde ich mir in den nächsten Tagen mal bauen, habe mir schon ein passendes Sägeblatt zurechtgelegt.

Einen Innentaster für das Ausmessen der Länge der Stimme habe ich aus zwei Stücken Federstahldraht und zwei kurzen Messingröhrchen gebastelt.
Das Setzen der Stimme habe ich mit Hilfe des unten abgebildeten Werkzeugs gemacht. Ich habe mir dazu die entgültige Platzierung der Stimme auf der Decke aufgezeichnet. Das hat erstaunlich gut und auch relativ schnell geklappt.
Hier noch ein paar Tageslichaufnahmen der fertigen Geige.






1 Kommentar:

  1. Toll. Habe selbst eine Geige im Rohbau, allerdings ist die Decke verzogen und noch nicht verleimt.

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